Biosphärenzentrum, Lungau

Projektdaten

Projekt-Art:

Verhandlungsverfahren geladen I Sanierung I Aktivierung

Ausloberin:

Salzburger Burgen & Schlösser Betriebsführung

Teilnehmerin:

RATAPLAN mit Lukas GROH

Verhandlungsverfahren:

07/2022 - 12/2022

NF:

ca. 1.200 m²

Wettbewerb:

3. Preis

Projektbeschreibung

Das unter Denkmalschutz stehende historische Neuwirtstadl soll zu einem Biosphärenzentrum mit Veranstaltungs- und Verwaltungsbereich umfunktioniert und demzufolge sensibel und einfühlsam saniert werden.

 

Konzept / Architektur / Entwurfsidee
Die Idee, den mittelalterlichen Getreidespeicher zu einem Biosphärenpark-Zentrum nutzbar zu machen, bildet den Grundstein für das Konzept, das denkmalgeschützte Gebäude als Wahrzeichen, mit seinem Charakter als Speicherbauwerk, zu erhalten. So wird das Haus selbst als Ausstellungs-Objekt behandelt und metamorphosiert im Prozess der sensiblen Restauration. Der archaische Charakter der Außenhaut bleibt bestehen; bereits vorhandene Lüftungs- und Fensteröffnungen sind durch raumseitig vorgesetzte Verglasungen erlebbar. Historische Fensterläden und Gitter aus Metall dokumentieren vergangene Bautradition. Eine sensible Restaurierung der Putzflächen legt den historischen Wert auch im Inneren frei. Das Abbruchmaterial von Teilen der Holz-Skelett-Struktur dient als temporäre Rauminstallation der Baukulturvermittlung. So werden die bisher von der hermetischen massiven Gebäudehülle verborgenen inneren Strukturen, nach außen als Landmark sichtbar und wirksam.

 

Konstruktion
Um die barocke Gebäudesilhouette als Kubus zu unterstreichen wird die Untersichtsverkleidung des Dachüberstandes entfernt. Die daraus resultierende Fuge betont die nun abgesetzte Dachkonstruktion und lässt Tageslicht ins Gebäudeinnere dringen. Das 3-fach gedeckte Lärchenschindeldach integriert sich als „Holz-Berg“ in die umgebende Dachlandschaft. Ein ostseitiges Panoramafenster nimmt als feingliedrig in die Dachebene integrierte Glaslamellenkonstruktion die horizontale Fugenteilung der Schindeldeckung auf und kann zu Lüftungszwecken geöffnet werden. Einzelne, durchgesteckte Holzbalken deuten auf den Innenausbau mit Holz-Leichtbaukonstruktionen und dienen als Orientierungshilfe und Info-Träger. Neue Funktionen der Erschließung und der Infrastruktur werden klar ablesbar als neues Organ in das bestehende Skelett implantiert. Rohe, natürliche Materialität aus Schwarzblech für Treppenkonstruktionen oder der Einsatz von engmaschigen, schwarzen Kripp Stahl akzentuieren den unbearbeiteten Charakter des funktionalen Gebäudes.

 

Städtebau
Vom südlich gelegenen historischen Ortszentrum über die Fleisch-Brücke kommend, öffnet sich die südliche Gasse platzartig zur Marktstraße hin. Die BesucherInnen werden durch den markanten Holzbalken als Infoträger zum barrierefreien Haupteingang in die Seitengasse geführt.  Die Vorhalle, als einladender Pufferraum vor dem eigentlichen Empfang erweitert den Außenraum und schafft zusätzlich einen witterungsgeschützten Treffpunkt im Gebäudeinneren. Das nordseitige große Scheunentor dient als direkter Eingang zu Veranstaltungen in der multifunktionalen Zone im 1.OG. Die große, verglaste Fläche bringt zudem Tageslicht bis in das Erdgeschoß und kann, wenn gewünscht außerhalb der Betriebszeiten mit einem Falttor aus Holzlamellen geschlossen werden.

© RATAPLAN
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